Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Hilden

Berliner Straße zu wenig Platz für Radler:innen
Berliner Straße hier muß mehr Platz geschaffen werden © ADFC Hilden

...das könnte die Stadt zügig umsetzen:

 

…habt ihr schon einmal versucht, mit dem Rad von der Berliner Straße in die Mettmanner Straße einzubiegen, um z.B. zur Fahrradstraße Hagdorn/Augustastraße zu kommen?

Geht nicht, da der Winkel zu eckig ist! Also absteigen.

Aus alter Zeit gibt es noch die 3 Stufen hinunter, dahinter ist sofort ein Parkplatz. Und da ist auch noch das Gebüsch. Mehr Komfort wäre also mit geringem Aufwand zu erreichen.

Wir haben an keiner Stelle im Hildener Stadtgebiet eine Verbesserung der von uns vorgeschlagenen Punkte entdecken können und mahnen diese dringend an.
 

B 228 Ecke Mettmanner
Öffnung und Verbesserung der Infrastrukur © ADFC Hilden

...das hat die Stadt Hilden nun umgesetzt:

Die Stadtverwaltung Hilden nahm unsere Anregung auf und verbesserte jetzt die Einfahrt zur Mettmanner Straße. Nun gibt es mehr Platz für Radfahrende und Zufußgehende. Die Hecke wurde entfernt und ermöglicht somit auch eine bessere Übersicht. Auch die Linksabbieger von der gegenüberliegenden Straße Am Rathaus, die Richtung West fahren, sehen Radfahrende nun eher. 

 

Berliner / Ecke Mettmanner Straße

Hilfreiche Verbesserungen
Anregung zur Verbesserung © ADFC Hilden

...das könnte die Stadt zügig umsetzen:

 

...wenn auch nur ein/eine Radfahrer:in hier auf Grün wartet ist die Fläche schon besetzt. Hier auf dem Geh-und Radweg mußt du Slalom fahren. Im Dunkeln sind diese Poller überhaupt nicht zu erkennen und behindern

Rollstuhlfahrer:innen, Eltern mit Kinderwagen und Radfahrer:innen.

Bei der Überfahrt von der Poststraße zur Berliner Straße wünschten sich Bürger eine Absenkung des Bürgersteigs. 

Dies wäre auch dringend geboten, da in der Feldstraße das Carpe Diem eine Senioreneinrichtung ist. Für Rollstuhlfahrende und Eltern mit Kinderwagen würde die Absenkung ebenfalls eine Erleichterung sein.

Wir haben an keiner Stelle im Hildener Stadtgebiet eine Verbesserung der von uns vorgeschlagenen Punkte entdecken können und mahnen diese dringend an.

Berliner Straße ungünstige Einfahrten
Einfahrten von der Berliner Straße © ADFC Hilden

...das könnte die Stadt zügig umsetzen:

 

…habt ihr schon einmal versucht, mit dem Rad von der Berliner Straße in die Hoffeldstraße einzubiegen,

um z.B. zur Wilhelm-Hüls-Schule oder zum VfB Sportplatz zu kommen?

Foto 1: 
Geht nicht, da der Winkel zu spitz ist! 

Foto 2: hier ist der Gehweg nicht abgesenkt

Wir haben an keiner Stelle im Hildener Stadtgebiet eine Umsetzung der von uns vorgeschlagenen Punkte entdecken können und mahnen diese dringend an.

244.1., 244.2
Fahrradstrassen Beschilderung © STVO

Regeln 

Was ist eine Fahrradstraße?

  • Eine Fahrradstraße ist eine ausdrücklich für Radfahrende vorgesehene Straße.
  • Hier haben diese Vorrang und dürfen nebeneinander fahren.
  • Andere Fahrzeuge dürfen die Straße nur benutzen, wenn dies ausnahmsweise durch Zusatzschild zugelassen ist.
  • Autos und Motorräder müssen sich dem Tempo des Radverkehrs anpassen, da sie hier zu Gast sind.
  • Radfahrer dürfen weder behindert noch gefährdet werden. Wenn nötig, müssen Kraftfahrzeugführende die Geschwindigkeit weiter verringern. Aufgrund der Fahrgassenbreite von ca. 3,50 m ist ein ordnungsgemäßes Überholen unter Beachtung des erforderlichen Seitenabstandes von    1,50 m ausgeschlossen.
  • Als Höchstgeschwindigkeit gilt Tempo 30.
bleib weg von Fahrzeugen weg
Abstand halten © Polizei Kön

Radfahrer*innen sollten unbedingt den Abstand zu parkenden Autos einhalten, ebenso müssen KFZ-Führende den Überholabstand, besonders in engen Straßen endlich akzeptieren.

In den letzten Wochen gab es im Kreis Mettmann wieder Unfälle wegen "Dooring".

Von einem sogenannten „Dooring“-Unfall (door = englisch für Tür) spricht man, wenn Radfahrende von einer geöffneten Tür eines Kraftfahrzeugs erfasst werden. Der Duden beschreibt „Dooring“ allgemein als die Behinderung oder Verletzung einer Person (die Fahrrad, E-Scooter oder ähnliches fährt), durch Öffnen der Autotür von innen.
Durch die Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt seit 2020 ein gesetzlich festgelegter Mindestabstand beim Überholen von Radfahrer*innen. Deshalb:

haltet mind. 1 m Abstand zu den parkenden Autos

KFZ: 1, 50 m Abstand beim Überholen von Fahrradfahrenden

Noch mehr Infos zu diesem Thema gibt es auf:

https://neanderland.adfc.de/artikel/sicherer-ueberholabstand-1

Nur Doppelbügel Modell Stadt Hilden verwenden
Einzelbügel und Doppelbügel Modell Stadt Hilden © ADFC Hilden

Stellplatzsatzung Hilden

Seit dem 24.9.2022 besitzt die Stadt Hilden eine neue Stellplatzsatzung. Hierin ist geregelt, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Anforderungen Autos und Fahrräder auf privatem Grund in Garagen oder Abstellplätzen unterzubringen sind. Eingearbeitet wurden die Regelungen der bisherigen Fahrradabstellanlagensatzung vom 26.5.2011 in der Fassung vom 31.3.2016, die bereits für Fahrräder konkrete Maßnahmen vorsah.

Die Stellplatzsatzung gilt nur für neue Projekte der Errichtung, wesentlichen Änderung oder wesentlichen Nutzungsänderung baulicher Anlagen, bei denen ein Zu- und Abgangsverkehr mittels Kraftfahrzeug oder Fahrrad zu erwarten ist, nicht dagegen für bestehende Bauten. Sie orientiert sich an der Mustersatzung des Landesbauministeriums, regelt aber Herstellungspflicht, Anzahl und Anforderungen an KFZ-Stellplätze und Fahrradabstellplätze sowie die finanziellen Ablösemöglichkeiten von Autoparkplätzen auf die speziellen örtlichen Verhältnisse bezogen. In einer Richtzahlentabelle ist je nach Nutzungsart die genaue Berechnung der Anzahl der Pkw-Stellplätze und Fahrradabstellplätze festgelegt.

Vor Erlass der Satzung hat die Stadt Hilden neben weiteren Institutionen auch den ADFC Hilden beteiligt. In unserer Stellungnahme führten wir unter anderem aus:

„Die Pkw-Zahlen in unserer Stadt sind in den letzten zehn Jahren trotz stagnierender Einwohnerzahlen gestiegen. Die Straßenräume werden zunehmend für das Parken von Zweit- oder Drittautos zweckentfremdet. Ca. 20% des öffentlichen Verkehrsraumes in Hilden wird von parkenden Autos zugestellt. Wenn für jedes Auto ein privater Stellplatz nachgewiesen werden müsste und alle verbleibenden öffentlichen Stellplätze kostenpflichtig wären, gäbe es mehr Platz für Rad- und Fußverkehr sowie Raum für eine menschengerechte Aufenthaltsqualität. …

Aufgrund der Erfahrungen mit der Handhabung der bisherigen Fahrradabstellplatzsatzung … bitten wir, § … wie folgt zu ergänzen: „Einzelbügel zählen hierbei nicht als zwei Abstellplätze gemäß Anlage 1 (Richtzahlentabelle).“ Die Bauart und Ausführung von Einzelbügeln (Beispiele: …) ist weder dazu bestimmt noch geeignet, gleichzeitig zwei Fahrräder unkompliziert anzulehnen und anzuschließen. Bei einer Doppelbelegung verhaken sich die Fahrradlenker, Brems- und Schaltungszüge und Pedale ineinander oder Fahrradkörbe bzw. Packtaschen behindern sich. Das Anschließen des Fahrradrahmens mit einem Bügel- oder Seilschloss wird durch ein parallel stehendes Fahrrad unnötig erschwert oder ist sogar unmöglich. Die Anforderungen der Diebstahlsicherheit und Benutzerfreundlichkeit gemäß § 2 Abs.2 des Satzungsentwurfs werden durch eine Doppelbelegung von Einzelbügeln nicht erfüllt. Als Doppelständer geeignet sind dagegen nur solche Bügel wie das im Innenstadtbereich und an den Schulen verwendete „Modell Stadt Hilden“.

Diese Anregung wurde in § 3 Abs. 3 Satz 3 der Stellplatzsatzung aufgenommen. Sie ist einsehbar unter folgendem Link

https://www.hilden.de/sv_hilden/Unsere%20Stadt/Rathaus/Ortsrecht/VI-36%20Stellplatzsatzung.pdf

 

Klima, Test, Radfahren,

Klimatest 2022.1

Fahrradklima-Test 2022      

Anmerkungen der Befragten zur Fahrradsituation in Hilden

Seit 2012 hat sich die Stadt Hilden bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Fahrradklimatest von der Note 3,5 bis zum Jahr 2023 mit der Note 4,1 kontinuierlich verschlechtert. 59 von 171 Teilnehmenden haben ihre formalen Bewertungen auf dem Fragebogen durch weitere Ausführungen näher erläutert. Nachstehend folgen auszugsweise einige Beiträge zu den wesentlichsten Aspekten des Radfahrens in Hilden:

Fehlende Fahrradinfrastruktur:

  • Vor Geschäften sollten bessere oder überhaupt Abstellmöglichkeiten eingerichtet werden.  
  • Das Einrichten von mehr Fahrradstraßen auf den Hauptrouten zur Innenstadt aus allen Himmelsrichtungen wäre wünschenswert, ebenso sind viele Radwege veraltet, zu schmal, von schlechtem Untergrund. Das Radwegenetz bedarf dringend einer Anpassung an die gestiegene Menge von Radlern.
  • Es müssten wesentlich mehr Straßen nur für Radfahrer eingerichtet werden.

Sehr oft wird die fehlende durchgängige Radinfrastruktur bemängelt:

  • auf der Walder Straße sind die Radwege vollkommen uneindeutig gekennzeichnet...mal auf dem Fußweg, dann wieder ein Stück auf der Straße. Am kritischsten ist die Stelle vor der Sportmühle, wo man vom Fußweg auf die stark befahrene Straße geleitet wird. Da fühle ich mich besonders unsicher und in Gefahr!
  • Es fehlt eine (noch) gesamtheitliche Planung. Fahrradstreifen wechseln oft zwischen Fahrbahn und Bürgersteig, sind teils marode, Grünschnitte werden zu unregelmäßig durchgeführt.
  • Es gibt so gut wie keine separaten Radwege in Hilden, entweder teilt man sich den Raum mit den Autos oder den Fußgängern, das führt oft zu Konflikten.
  • Wir haben gar keine Radwege! Nur gestrichelte Linien auf der Straße mit zahlreichen Gullideckeln. Es gibt ca. 4 Fahrradstraßen ohne Anbindung.

Zum Qualitätsstandard der Radverkehrsanlagen wird bemerkt:

  • Insbesondere die Oberflächenqualität des Fahrradwegs von Hilden nach Hochdahl ist eine Unverschämtheit! Die parallel verlaufende Hochdahlerstr. ist autobahnähnlich in bester Qualität ausgebaut.

Die Flächen für den Radverkehr werden als zu eng und unterdimensioniert empfunden:

  • Bitte unbedingt die Fahrradstreifen auf Straßen verbreitern und klare Verkehrsführungen erstellen (z.B. Klotzstrasse in Richtung Fritz-Gressard Platz).
  • Brücken/ Unterführungen sind Engpässe.
  • Die Fahrradwege sind allgemein zu schmal abgegrenzt zu den Hauptverkehrsstraßen, die Autos nehmen sich den Platz vom Fahrradweg, egal ob Radfahrer unterwegs sind oder nicht.
  • Die viel zu schmalen Schutzstreifen an den Hauptverkehrsstraßen müssen verbreitert oder durch Piktogrammketten ersetzt werden.
  • Generell sind die Straßen in Hilden durch parkende Autos rechts und links der Fahrbahn viel zu eng. Dadurch müssen überholende PKWs oder LKWs sehr nah am Radfahrer vorbeifahren. Gullys am Bordstein verengen die Spur für Radfahrer zusätzlich.

 

Klima, Test, Radfahren,

Klimatest 2022.2

Bewertung der vier Hildener Fahrradstraßen:

  • Auf den vorhandenen Fahrradstraßen kann man sich nicht sicher fühlen, da Autofahrer diese mitbenutzen dürfen und Radfahrer ignorieren. Grundsätzlich wird trotz der angeblichen Verkehrswende zu wenig für ein sicheres Fahrradfahren von der Stadt getan.
  • Bei der Einrichtung von Fahrradstraßen (wie z.B. Hagdorn-, Augustastraße) muss der Autoverkehr nur Anliegern erlaubt sein!!
  • Die Autofahrer fahren in Fahrradstraßen nicht fahrradfreundlich. Beachten größtenteils nicht, dass Radfahrer Vorfahrt haben.
  • Fahrradstraßen sind ein guter Anfang, allerdings nur wenn die Autos untergeordnet sind und das ist in Hilden (noch) nicht der Fall, da die meisten Fahrradstraßen für Durchgangsverkehr freigegeben sind, wird man oft oder fühlt sich von Autos bedrängt.

Bei den Ampelschaltungen und Lichtsignalanlagen fällt folgendes auf:

  • Veraltete Ampelschaltanlagen und Kontaktstreifen auf dem Asphalt sind teilweise nicht funktionstüchtig und reagieren nicht auf das geringe Gewicht von Fahrrädern z.B. Lievenstrasse Ecke Walderstrasse und auch gegenüber.
  • Zu viele Bettelampeln und Straßenkreuzungen. Besonders im Bereich der Kreuzungen Gerresheimer Straße, Westring/ Nordring und den Auf- und Abfahrten zur A46.

Der Autoverkehr genießt immer noch Priorität:

  • Obwohl Hilden eine kompakte Kleinstadt mit kurzen Wegen und ohne besondere Steigungen ist, wird so gut wie gar nichts zur Steigerung der Fahrradnutzung getan. Der Autoverkehr steht im Vordergrund und die Fahrradfahrer sind sehr gefährdet, da breite Radwege und Fahrradstraßen fehlen.
  • ..scheint es, als ob der Fokus von Investitionen eher auf der Autoinfrastruktur liegt. Ampelschaltungen sind stark auf Autofahrer ausgerichtet. - Man kann sich nicht unbedingt drauf verlassen, dass Autofahrer Vorfahrtsregeln beachten.
  • Eine Schande ist, dass auch bei Sanierungen und Neubauten von Straßeninfrastruktur die Interessen des Radverkehrs nur in Ansätzen und immer nachrangig betrachtet werden.
  • Es wird zu viel Parkraum für Autos an Hauptstraßen vorgehalten, dieser Platz fehlt anderen Verkehrsteilnehmern.

Das Sicherheitsgefühl ist stark beeinträchtigt:

  • Die Straßen in meiner (Klein)stadt sind naturgemäß schmal. Das führt dazu, dass die Autofahrer sehr oft den Mindestabstand (1,5m) nicht einhalten und viel zu nah vorbeifahren, um schneller zu sein. Andererseits muss ich ja als Radfahrer auch 1,5m zu den vielen geparkten Autos einhalten. Das ist gefährlich!
  • Die Geschwindigkeit der Autos ist mit 50 km/h zu hoch, wenn man auf der Fahrbahn fahren soll.
  • Die zahlreichen Kreisverkehre führen zu gefährlichen Situationen, weil Autofahrer nicht blinken/Radfahrer abdrängen und Radfahrer sich unklar verhalten.
  • …bleiben für schneller fahrende Radler nur die Hauptstraßen mit viel zu schmalem Fahrradschutzstreifen, der meistens kaum den Dooringbereich der parkenden Autos abdeckt und somit oft unbenutzbar ist. Fährt man neben dem Streifen gibt es viele "Erziehungsversuche" von AutofahrerInnen, die extra eng überholen und/oder anschließend ausbremsen. Leider wird zu wenig kontrolliert bzw. geahndet.
  • Die Geschwindigkeit auf den Straßen ist trotz Enge nicht reduziert und der Abstand wird von PKWs nur selten eingehalten.
Klima, Test, Radfahren,

Klimatest 2022.3

Handlungs- und Vollzugsdefizite werden moniert:

  • Es wird viel über Mobilität geredet, für Radfahrer konkret gemacht wird sehr wenig.
  • Es wird viel untersucht, hinterfragt begutachtet - aber es passiert zu wenig. Radfahren wäre in unserer Stadt ein ganz wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Aber die Sicherheit unserer Radwege - zum größten Teil gar nicht vorhanden - muss hierfür schnellstens verbessert werden. Weil das zum größten Teil nur zu Lasten des Autoverkehrs möglich wäre, tut sich gar nichts.
  • Unsere Stadt nimmt Fahrradfahrer nicht wirklich ernst. In Hilden wird nicht wirklich in eine Fahrrad Infrastruktur investiert. Hier fällt man lieber 100 Jahre alte gesunde Bäume, um Parkplätze zu bekommen.
  • Besonders ärgerlich finde ich, a) dass an Baustellen oft das Schild steht 'Radfahrer absteigen' b) durch Baumwurzeln und Reparaturstellen die Radwege kaum noch zu benutzen sind c) es zunehmend unverschämte (parkende und fahrende) Autofahrer gibt und die Polizei viel zu wenig kontrolliert. Das betrifft Geschwindigkeit, falsches und behinderndes Parken.
  • Die alten Radwege nach Benrath werden nicht saniert und die Stadt gibt eine Studie nach der anderen in Auftrag, setzt aber nicht die gleichberechtigte Teilnahme von allen Verkehrsteilnehmern um.

Vorschläge zur Abhilfe gibt es auch:

  • Bei schmalem Straßenquerschnitt ohne Radverkehrsanlagen muss Tempo 30 angeordnet werden. Die Polizei muss die Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs und die Nichtbeachtung des seitlichen Überholabstandes überwachen und sanktionieren.
  • Die Verbindung entlang der Hauptverkehrsstraßen in Hilden, insbesondere Walder Straße Richtung Ohligs, Hochdahler Straße, Gerresheimer Straße und Berliner Straße müssen für Radfahrer insbesondere Kinder signifikant sicherer gemacht werden. Somit würde das Problem von Elterntaxis deutlich reduziert werden.
  • Schön wäre mehr Platz für die Radfahrer in Hilden. Breitere Radwege. Geschützte Radwege. Ich möchte niederländische Verhältnisse! Autoverkehr massiv reduzieren. Radwege innerhalb und auch außerhalb zu den Nachbarstädten. Attraktive Radwege, die sicheres und zügiges Radfahren ermöglichen. Mehr Fahrradparkplätze in der Innenstadt, z.B. Kronengarten hinter "Müller".  Aus allen Himmelsrichtungen jeweils eine Straße in die Innenstadt bevorzugt für Fahrräder, auf der man sicher und zügig in die Stadt kommt.
  • Weniger Alibimaßnahmen, mehr Politiker aufs Rad, um die Missstände selber zu erleben. Mehr Fahrradtraining in der Schule. Mehr Kontrollen an Schwerpunkten. Weniger Rechte für Autos in der Stadt. Weg mit den Fahrradstreifen rechts am Fahrbahnrand, mehr klare und deutliche Wege für Radfahrer.

Erwartungen an die verantwortlichen Entscheider in der Stadt:

  • Hilden ist eine große Schulstadt, viele Kinder, aber zu viele Autos, da Eltern Ihre Kinder zur Schule bringen. Da müssen mehr Aktionen zwischen Stadt- Schule - Eltern sein.
  • Die Velo Route muss unbedingt verbessert werden. Die Fahrbahn ist eine Zumutung. Hilden muss insgesamt mehr tun. Radstraßen nur für Anwohner offenhalten. Schützen- und Hofstr. zu Einbahnstraßen machen.
  • Finanzielle und infrastrukturelle Förderung von Lastenrädern/Fahrradanhängern sollte gestärkt werden. Durchgehend guter und einheitlicher Radwegeausbau ist unabdingbar. Hilden ist bereits eine grundsätzlich fahrradfreundliche 15-Minuten-Stadt, die bequeme und konfliktfreie Radverbindung zu Nachbargemeinden kann eine gute Alternative zum ÖPNV darstellen und sollte ausgebaut werden. Mobilstationen an den drei Haupthaltepunkten Hilden S, Hilden S Süd und Gabelung sowie zu relevanten P+R-Plätzen an den Hauptverkehrswegen des MIV-Pendelverkehrs (einschl. sichere Parkmöglichkeiten an P+R und auch dort Mobilstationen) und zeitkürzesten ÖPNV oder Radverbindungen zwischen den Mobilstationen, um insgesamt den multimodalen Verkehr in Hilden zu stärken und den Umweltverbund zukunftssicher vorzubereiten.
  • Radfahren muss dringend in Stellenwert und Akzeptanz steigen, neue Wege und Räume zu Lasten des motorisierten Verkehrs erschlossen werden - auch gegen zunächst vorhandene Widerstände. Daher: mehr Mut zum Risiko!

 

 

 

 

Klimatest 2020

Fahrradklima-Test 2020  

Anmerkungen der Befragten zur Fahrradsituation in Hilden

Seit 2012 hat sich die Stadt Hilden bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Fahrradklimatest von der Note 3,5 bis zum Jahr 2020 mit der Note 4,0 kontinuierlich verschlechtert. 47 von 108 Teilnehmenden haben ihre formalen Bewertungen auf dem Fragebogen durch weitere Ausführungen näher erläutert. Nachstehend folgen auszugsweise einige Beiträge zu den wesentlichsten Aspekten des Radfahrens in Hilden:

Sehr oft wird die fehlende durchgängige Radinfrastruktur bemängelt:

„Die Radwege sind fast alle unterbrochen, man kann nicht "durchfahren" und muss oft auf die Straße oder Fußwege ausweichen“. „Die direkten Radwege an großen Straßen sind praktisch nicht verwendbar. Zwei Speichenbrüche in wenigen Monaten aufgrund von Schlaglöchern und schlechten Übergängen zwischen Bürgersteig und Straße. Man wechselt ständig zwischen Fahrbahn und Radweg auf dem Bürgersteig.“ „Die einzige Fahrradstraße in Hilden hat keinerlei Anbindung an weitere Radwege.“ „Radwege hören plötzlich auf und fangen dann ein paar 100 m weiter wieder an.“ „Ich wünsche mir ein lückenloses Radnetz (und nicht Radwege, welche plötzlich mitten auf der Straße aufhören).“

Zum Qualitätsstandard der Radverkehrsanlagen wird bemerkt:

„Die als Radwege gekennzeichneten Wege sind meist im schlechten Zustand (Löcher, hohe Bordsteine)“ „Die Fahrradwege sind sehr oft sehr uneben und schlecht.“ „Die Verbindung zwischen Hilden und Langenfeld ist schmal und holprig.“ „Pendelstrecke Hilden Mitte - Düsseldorf-Benrath ist eine Zumutung bis man auf den "ortsauswärtigen" Fahrradweg hinter der Bahnunterführung kommt; danach ist die mittelmäßige Instandsetzung und -fahrqualität ein Problem.“ „Radwege gehören asphaltiert, nicht gepflastert!“

Die Flächen für den Radverkehr werden als zu eng und unterdimensioniert empfunden: „Breite, gut befahrbare und durchgängige Radwege sind ein Muss! Solange den Radfahrern kein oder nur sehr wenig Platz im Verkehrsraum gelassen wird, wird das Bewusstsein und die Akzeptanz sich auch nicht erhöhen.“ „Einige Fahrradwege sind deutlich zu schmal.“ „Fahrradwege zur Grundschule müssen dringend breiter gestaltet werden.“ „Große Straßen haben oft nur einen Schutzstreifen neben parkenden Autos.“ „Im wesentlichen wird der verfügbare Straßenraum durch parkende Autos eingeschränkt.“ „Die Radstreifen an den Hauptstraßen sind zu schmal.“ „Zu schmale holperige Radwege. Gullideckel oft tiefer als die Fahrbahn.“ „insgesamt enge Verkehrsräume, daher ist ein Idealzustand für Radverkehr illusorisch.“

Vorschläge zur Abhilfe gibt es auch: 

„Die Stadt ist so verbaut, dass man nicht mehr für den Fahrradverkehr tun kann, ohne öffentlichen Parkraum zurückzufahren.“ „Es könnte bei Verzicht auf Parkplätze durchaus eine bessere Radtrasse eingerichtet werden.“ „Mehr Platz fürs Fahrrad. Es gibt keine andere Möglichkeit, als dem Auto weniger Platz zur Verfügung zu stellen.“

Klimatest 2020

Das Sicherheitsgefühl ist stark beeinträchtigt:

„Bei mir fährt meistens die Angst mit wegen fehlendem Abstand der PKWs.“ „Autofahrer überholen häufig ohne Abstand.“ „Die wichtige Achse an der Gerresheimer Str., u.a. auch mit den vielen Schulen, ist einfach nicht Fahrrad gerecht. Insbesondere wird der Abstand von 1,50 m in der Regel nicht eingehalten, was durch den aufgemalten Streifen auch begünstigt wird.“ „Fahrradschutzstreifen, welche viel zu schmal sind und von Autofahrern immer mitbenutzt werden. Außerdem halten die Autofahrer oft keine Abstände beim Überholen ein.“

„Die meisten Radwege sind direkt neben den Fahrspuren, was unangenehm ist.“ „Es gibt teils keine Radwege, Autofahrer achten durch zu schmale Radwege nicht auf Abstand oder abbiegende Radfahrer.“ „Hauptstraßen sind trotz markierter Radwege wegen zu dicht vorbeifahrenden Autofahrern häufig kritisch für die Fahrradfahrer.“ „zählt für mich vor allem eine höhere Sicherheit für Radler, z.B. durch breite Schutzstreifen/ Fahrradwege, auch unter Inkaufnahme einer Einschränkung des Autoverkehrs. Es macht keinen Spaß, ständig von Autos ohne Sicherheitsabstand überholt zu werden oder sich an absichtlich auf dem Radweg haltenden Fahrzeugen vorbei zu quetschen.“ „Radfahrer werden selbst in Tempo 30 Zonen sehr oft bedrängt und genötigt. Der vorgeschriebene Überholabstand wird selten eingehalten.“ „Teilweise lebensgefährlich die aufgemalten Radwege auf den Hauptstraßen, separate Radwege teilweise in sehr schlechten Zustand. Mit Kindern kann einem Angst und bange werden.“ „Fahrradstreifen sind zu schmal, sodass ich mehr auf der Straße fahre, da die Gefahr besteht, dass sich eine Autotür von parkenden Autos öffnet.“

Bei den Ampelschaltungen und Lichtsignalanlagen fällt folgendes auf:

„optimierte Ampelschaltungen, Grünpfeile* oder Abbiegeerlaubnisse würde das Fahrrad dem Auto gegenüber attraktiver machen. *Bsp. für einen Grünpfeil: die Kreuzung Gerresheimer Straße/ Heerstraße. Von der Innenstadt aus kommend wird die Ampel an dieser Kreuzung gerne von Radfahrern überfahren…wäre ein nur für geradeaus fahrende Radfahrer geltender Grünpfeil an dieser Stelle machbar, da die Ampel in der Regel noch lange rot ist, nachdem alle aus der Heerstraße kommenden Autos bereits abgebogen sind.“ „Es dauert ewig um die Kreuzung Gerresheimer Straße / Westring zu überqueren. Man muss zu viele Ampeln überqueren. Rotphasen für Fahrradfahrer und Fußgänger sind in Hilden allgemein viel zu lang.“ „die Ampelschaltung ist sehr stark auf Autofahrer optimiert. Bei manchen Ampeln muss man als Fahrradfahrer grünes Licht per Knopfdruck beantragen, obwohl Autofahrer, die die gleiche Richtung fahren gerade grün haben. Kommt man zu spät, muss man eine ganze Ampelphase warten bis endlich grün wird.“

Erwartungen an die verantwortlichen Entscheider in der Stadt:

„Die letzten 10 Jahre wurde verhältnismäßig wenig für Radfahrer getan. Dies sollte sich schleunigst ändern.“ „Die Stadt fördert den Radverkehr zu wenig. Hilden hat das Potential 30-40 % Radverkehrsanteil zu realisieren.“ „In den letzten Jahren wurde gefühlt nichts für Fahrradfahrer getan.“ „In Hilden dominiert immer noch das Autofahren, der Kfz-Verkehr und die Zulassungszahlen sowie die Autogröße und -schwere wachsen ständig. Eine Umwidmung von öffentlichen Verkehrsflächen zugunsten des Radverkehrs findet nicht statt.“ „Ich würde mir wünschen das für den Radverkehr in Hilden mehr getan wird… ein lückenloses Radnetz (und nicht Radwege, welche plötzlich mitten auf der Straße aufhören).. an mehr Orten sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (z.B. an Bushaltestellen). Allgemein wäre es schön, z.B. durch Kampagnen, Schilder oder Angebote das Bewusstsein für Fahrradfahrer zu stärken (insbesondere an die Autofahrer adressierte Schilder an den Hauptstraßen).“ Zusammenfassung: Georg Blanchot

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