Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Hilden

Interview mit den zertifizierten TourGuides Susan und Jan der OG Hilden

Der ADFC Hilden freut sich über zwei neue TourGuides, die demnächst gemeinsam Touren anbieten. Susan Spörl und Jan Klesper.

Jan und Susan ADFC Hilden

Susan und Jan, ihr seid noch relativ „frisch“ in der ADFC Community. Im September 2024 seid ihr dem ADFC beigetreten und schon im Oktober habt ihr das TourGuide-Zertifikat erworben. Wie kam es dazu?

Susan: Tatsächlich haben wir mit dem Umzug von Wuppertal nach Hilden das Auto abgegeben. Ich wünsche mir wirklich ein Umdenken, was die Nutzung von Kraftfahrzeugen betrifft und möchte selbst mit bestem Beispiel vorangehen und zeigen, dass es möglich ist aufs Auto zu verzichten. Da wir nun alltäglich Rad fahren, schien es uns sinnvoll die ADAC Mitgliedschaft in eine des ADFCs zu verwandeln. 

Jan: Nachdem Susan uns angemeldet hatte, bekamen wir eine nette Willkommensmail von der OG, in welcher Hilden angepriesen wurde, wie toll es hier sei Fahrrad zu fahren. Ich teilte diese Meinung nicht und so kam es zum ersten Treffen, wo ich auf Gleichgesinnte gestoßen bin. Schnell war klar, wo eine Lücke in der OG war, die ich füllen kann. Dann musste ich nur noch Susan überzeugen, aber sie ließ sich rasch für das Thema erwärmen. 

Was motiviert und reizt euch an der Aufgabe Touren vorzubereiten und zu leiten?

Susan: Vor allem die Tour selbst und ich hoffe mehr Menschen fürs Rad begeistern zu können.

Jan: Die Umsetzung und Nussecken. Gruppen leiten kann ich glaube ich „einfach“: Früh habe ich schon die Jugend im Kanusport trainiert. Heute arbeite ich mit Menschen mit Behinderung. Planen gehört nicht zu meinen Steckenpferden. 

 Welchen Fahrradtyp bevorzugt ihr und welche Art Touren bietet ihr an?

Susan: Ich bin noch gar nicht alle Typen gefahren, aber vorwiegend Retro-Bikes, schlank, flott und minimalistisch. Unser altes Postrad fahre ich aber auch sehr gern. 

Jan: Ich liebe mein Lastenrad; ich pendele damit zur Arbeit, ich fahre damit Touren, es transportiert mir fast alles und gute Laune macht es auch noch. Eigentlich schlägt mein Herz aber für sportliche Tourenräder, lieber mit Nabenschaltung als mit Kette. Bei gutem Wetter fahre ich auch gerne einen alten Holländer, der darf auch doppelt so alt sein wie ich. Mein Traum wäre es, ein schönes Tourenrad aus meinem Geburtsjahr zu finden. Ich habe einen kleinen Sammeltick; die Garage steht ziemlich voll. Neuerdings steht auch ein Tourentandem darin, was dieses Jahr auch mal ans Fahren kommen darf. Grob gesagt, wenn es Räder hat und mit Muskelkraft betrieben wird, habe ich Interesse es auszuprobieren. 

Susan und Jan: Wir werden alle Touren gemeinsam als Team fahren. Wir hoffen dieses Jahr sechs Touren anbieten zu können, darunter eine Heiligabend-Ausfahrt mit Weihnachtsgebäck und Heißgetränken. Familienfreundlich soll es werden, vielleicht haben Jans Söhne (11 und 14 Jahre) auch mal Lust mitzufahren. Die Touren werden voraussichtlich Halbtages- und Feierabendtouren sein. Die Vielfalt und das Pensum wachsen mit der Zeit sicherlich ganz von selbst. Zubringertouren in die benachbarten Städte zu Critical Masses und anderen Aktionen wären uns auch ein Anliegen. 

Worauf sollte man eurer Meinung nach bei der Planung einer Fahrradtour am meisten achten?

Susan: Erste Hilfe und Flickzeug einpacken, kritische Punkte auf der Strecke kennen und die Tour sollte irgendeine Art von Zweck oder Mehrwert anbieten. Wichtige Punkte im Stadtverkehr kennenlernen, schöne Aussichten genießen oder einen kulturellen oder politischen Hintergrund mitbringen. Ich könnte mir zum Beispiel auch eine Stolperstein-Tour vorstellen. 

Jan: Möglichst viel grüne Umgebung, Einkehrmöglichkeiten, Ausweichgelegenheiten (gebaut wird ja plötzlich überall und auch der ein oder andere Fluss tritt schon mal übers Ufer). Deshalb sollten Touren zeitnah nochmal Probe gefahren werden. Richtig gut wird eine Tour natürlich erst, wenn es eine Option auf Nussecken gibt. 

Habt ihr außer Fahrradfahren noch andere Leidenschaften/Vorlieben/Hobbys, die ihr unseren Lesern verraten möchtet?

Susan: Im Grunde mag ich alle (kunst-)handwerklichen Arbeiten, vom Zeichnen bis zum Bildhauern. Außerdem habe ich einen grünen Daumen vererbt bekommen und ein Sommer ohne eigenes Gemüse und eigene Kräuter ist unvorstellbar für mich geworden. Ich spiele gerne Brettspiele oder auch Konsole mit den Jungs, gehe aber auch gern nach draußen, um einem weiteren Hobby, dem Geocaching, nachzugehen. Seit einem Jahr besitzen wir ein Aquarium mit kleinen Fischen, Garnelen und Schnecken. 

Jan: Ich komme aus einer naturverbundenen Kanuten-Familie, was meine Verbindung zu jeglicher Bewegung, die draußen stattfindet, erklärt. Beim Klettern habe ich Susan kennengelernt. Berge und Wandern finde ich super. Beim Radfahren kann ich auf Hügel verzichten und erfreue mich an Weitsicht. Arbeiten mit den Händen macht mir Spaß, ob aus Holz Figuren schnitzen, der Gartenarbeit nachgehen, Schrauben am Rad oder den Jungs ihre Unikat-Räder herrichten. Natürlich möchte ich nicht das Backen unerwähnt lassen, da habe ich wohl meinen Beruf zum Hobby gemacht. Ich erfreue Gäste gerne mit einer frischen Pizza im Garten, aber am besten sind immer noch meine Nussecken. 

Wie viele Kilometer fahrt ihr durchschnittlich im Jahr mit dem Fahrrad?

Susan: Schwer zu sagen, ich fahre deutlich unregelmäßiger und weniger als Jan. 4.000 km? Ich sollte mein Deutschlandticket kündigen…

Jan: Im letzten Jahr waren es 12.000 km. Den größten Teil davon pendele ich aber zur Arbeit (5.400 km), hole die Kinder zum Wochenende ab (1.200 km), mache Besorgungen etc. 

Vielen Dank, dass ihr euch so offen und ausführlich unseren Fragen gestellt habt. Wir wünschen euch einen guten Start in die Fahrradsaison, viele begeisterte Teilnehmer, viel Glück bei euren Touren und natürlich …… viele leckere Nussecken!!!

Datum des Interviews: 22. Februar 2025


https://hilden.adfc.de/neuigkeit/interview-mit-den-zertifizierten-tourguides-susan-und-jan-derog-hilden

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