Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Hilden

ADFC-Fahrradklima-Test 2024 – Talfahrt setzt sich fort

ADFC-Fahrradklima-Test 2024 – Talfahrt setzt sich fort, keine Verkehrswende in Sicht.

Beim heute im Bundesverkehrsministerium vorgestellten ADFC-Fahrradklima-Test 2024 erreichte die Stadt Hilden erneut nur ein sehr schlechtes Ergebnis:

Test Fahrrad 2024
ADFC © ADFC

Die Bewertungen des Tests folgen dem Schulnotensystem, die Gesamtnote von Hilden (4,3) entspricht also einer „Vier minus“. Hilden liegt damit bundesweit auf Platz 91 von 113 in der Kategorie der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern, im Landesvergleich Nordrhein-Westfalen auf Platz 34 von 46. Gegenüber dem letzten Fahrradklima-Test im Jahr 2022 ist Hilden damit aus dem Mittelfeld auf einen der hinteren Plätze abgestiegen. Schaut man auf die für die Radfahrenden als besonders wichtig bewerteten Kategorien, ist in allen Bereichen eine Verschlechterung zu erkennen:

Den Befragten ist es vor allem wichtig, als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer akzeptiert zu werden (4,1). Hierbei wird der Konflikt zwischen Rad- und Autoverkehr als sehr problematisch bewertet (4,6) und ist Ursache eines als mangelhaft bewerteten Sicherheitsgefühls (4,7) für Radfahrende. 

Dazu Stephen Seiler, Vorstand des ADFC Hilden: „Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sollte uns besonders am Herzen liegen. Leider ist hiervon in Hilden im täglichen Alltag wenig zu merken – ganz im Gegenteil, die Radfahrenden schätzen die Sicherheit erneut deutlich schlechter ein als vor zwei Jahren. Das dies nicht nur ein subjektives Unbehagen ist, zeigt leider auch der Bericht der Unfallkommission desKreises Mettmann vom März 2025. Im kreisweiten Vergleich der Unfallschwerpunkte erhielt Hilden dort das Schlusslicht und führte die traurige Statistik der Unfälle mit Beteiligung von Rad- bzw. Pedelecfahrenden an.“

Als besondere Schwächen der Fahrradinfrastruktur der Stadt Hilden werden kritisiert: Neben dem Winterdienst auf Radwegen (5,1) werden fahrradunfreundliche Ampelschaltungen (5,3) und die geringen Breiten der Radwege (5,4) besonders schlecht bewertet.  Auch die unstrittigen Stärken der Stadt Hilden – die Erreichbarkeit des Zentrums (2,6), die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung (2,6) und das generationsübergreifende Radfahren (2,8), werden von den Befragten gegenüber 2022 weniger gut eingeschätzt – dieses kann aber auch an einem Übersprungseffekt der deutlich stärker wahrgenommenen negativen Sicherheitsaspekte liegen.

Zu den wenigen positiven Ausnahmen im Fahrradklima-Test 2024 mit leichter Verbesserung (jeweils +0,1) gegenüber 2022 gehören die Bewertungen der Abstellanlagen für Fahrräder (3,5), der Fahrradmitnahme im Öffentlichen Verkehr (4,6) und der Häufigkeit von Fahrraddiebstählen (4,2). „Eine fahrradfreundliche Stadt ist ein Gewinn für alle, denn Radfahren reduziert den Stau, ist gesund und schont das Klima“, meint dazu Stephen Seiler. 

Angesichts der im September 2025 anstehenden Kommunalwahl fordert er: 

„Wir brauchen jetzt eine zügige und konsequente Umsetzung der vorhandenen Vorschläge für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur, insbesondere auch des im Februar 2025 vom Hildener Stadtrat verabschiedeten Mobilitätskonzepts. Dabei kommt der schnell und kostengünstig umzusetzenden Einführung von Tempo 30 innerhalb des Stadtgebiets eine zentrale Bedeutung zu. Die zur Kommunalwahl antretenden Kandidatinnen und Kandidaten und ihre Parteien müssen sich daran messen lassen!“

„Es ist jetzt höchste Zeit, etwas zu tun: Die Verkehrswende können wir in Hilden nur gemeinsam stemmen!“, schließt Seiler.


https://hilden.adfc.de/neuigkeit/fkt-2024

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