10 Jahre Panoramaradweg Niederbergbahn (PRN).
Eine 10-jährige Erfolgsgeschichte - Grund zum Feiern!
Natürlich. Keine Frage.
Und doch: Wer genau hinhört, der vernimmt auch den typischen Konflikt: Der Fußgänger mit Familie nebst Kind und Hund schimpft auf den Radfahrer. Der wiederum ...
... schimpft auf den Fußgänger und die Familie.
Und alle können wahre Begebenheiten berichten. Richtige Horrorgeschichten sind dabei. Mancher ruft schon nach der Polizei.
Soll das die Lösung sein?
Wohl kaum.
Das Problem ist so alt wie es Bahntrassenradwege gibt.
Halten wir zunächst mal fest:
Auch wenn der PRN in seinem Namen das Wort "Radweg" enthält - er ist ein solcher definitiv nicht. Er ist eine Verkehrsfläche für Radfahrer und Fußgänger. Weder der Eine noch der Andere hat hier "Vorgang" oder "Vorfahrt". Schimpfen oder Nörgeln hilft nicht, für beide ist er gleichermaßen da, der Panorama...weg.
Das nennt man gleichberechtigt.
Es gilt damit auf dem gesamten Weg das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme.
Nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und mit zusätzlicher "Vorsichtnahme" des Radfahrers kommen wir gemeinsam besser klar.
Der Radler mit "Vor"sicht. Das entspricht seiner üblichen Blickrichtung, was für ihn deswegen einfach ist. Der Fußgänger hat es mit "Rück"sicht da von Natur aus zweifellos viel schwerer. Dennoch sollte er wenigstens ab und an bedenken, dass ungefähr jeder zweite Radler von hinten kommt......
Und wir Radfahrer täten gut daran, über die banale Tatsache mal nachzudenken, dass hinten niemand Augen hat. Das könnte schon helfen.
"Vorsicht", das heisst zu allererst: langsam fahren, jedenfalls immer dann, wenn eine Begegnung mit dem Fußgänger oder gar mit Kindern naht.
Ja - auch das Kinderrad ist ein Fahrrad und der Nachwuchs darf auch mitten auf dem PRN spontan vom Fahrrad hüpfen, weil ihn die Blume links am Wegrand interessiert!
Deswegen an dieser Stelle ganz deutlich und unmissverständlich:
Der Rennradfahrer, der auf abschüssiger Strecke mit hoher Geschwindigkeit, begleitet vom "Pling-Pling" der Klingel talwärts fliegt, handelt unverantwortlich. Weil es aber neben der Investition von mehreren tausend Euros für die Rennmaschine zu einer "Klingel" leider nicht mehr reichte, werden Spaziergänger immer öfter mit einem unverschämten "weg da" angebrüllt. Solche "Sportler" sollte man als das bezeichnen, was sie sind: Gefährliche Rüpel, sehr höflich und zurückhaltend formuliert.
Vorsicht und Rücksicht - das also ist das Gebot der Stunde. Wenn dann noch "Fiffi", der Vierbeiner, unter Kontrolle bleibt und nicht spontan an der Leine von rechts nach links springt, dann sollte der Radler bei angemessener Geschwindigkeit mit einem lockeren und freundlichen "Dankeschön" vorbeifahren können - und beide, Radler und Fußgänger können den Spaziergang und die Radtour genießen. Probieren Sie's mal, das klappt wirklich - und: das kriegen wir doch hin, oder? Dazu brauchen wir keine Polizei!