Die unendliche Geschichte eines Lückenschlusses auf der B 228
Radfahrstreifen auf der Südseite der Hildener Straße / Düsseldorfer Straße (B 228)
Update vom 04.03.2021
Nachdem die Leitplanken auf Düsseldorfer Stadtgebiet Ende August 2015 beseitigt waren, bedurfte es vieler Anstrengungen und ständiger Bitten und Gespräche, bis nach mehr als fünf Jahren am 11.11.2020 auch im Hildener Abschnitt die Metallschienen entfernt waren. Der Vorteil des Radfahrstreifens auf Fahrbahnebene entpuppte sich derweil als Nachteil für den Radverkehr, weil der markierte Streifen immer wieder verkehrswidrig von haltenden Kraftfahrzeugen besetzt wurde (z.B. telefonierende Fahrer von Lieferdiensten). Teile der feuchten Grasnarbe und Schlamm wurden zudem beim An- und Abfahren der Kraftfahrzeuge auf der Radverkehrsfläche verteilt. Um dies künftig zu verhindern, beschloss die Düsseldorfer Bezirksvertretung 9 auf Anregung des ADFC am 24.1.2020, dass der Radfahrstreifen an der Südseite der Hildener bzw. Düsseldorfer Straße (B 228) durch bauliche Maßnahmen zu einem „geschützten“ Radweg („Protected Bike Lane“) ausgebaut wird. In der Herbst- und Winterzeit 2020/21 war der ADFC bemüht, den Düsseldorfer Reinigungs- und Entsorgungsbetrieb AWISTA dazu zu bringen, den Radfahrstreifen von Totholz, Erdreich und weiterem Bewuchs zu befreien. Da durch die seitlich wuchernde Grasnarbe die verblassende Grenzmarkierung der Radverkehrsanlage überdeckt war, wurde bei der Stadt Düsseldorf im Oktober 2020 eine Nachbesserung beantragt. Diese lässt bis heute ebenso wie die Installation der schützenden Trennelemente auf sich warten.
Historie:
Nachdem das Kölner Planungsbüro Südstadt in seinem Radverkehrskonzept vom 2001 Vorschläge für eine durchgängige Radverkehrsverbindung zwischen Düsseldorf-Benrath und Hilden vorlegte, wandte sich der ADFC Hilden an die Stadt Düsseldorf, um eine baldmögliche Verwirklichung dieses notwendigen Lückenschlusses zu initiieren. Am liebsten wäre dem ADFC ein von der Fahrbahn getrennt verlaufender selbstständiger Radweg gewesen, doch wurde dies wegen der hohen Kosten strikt abgelehnt. Erst Ende Juli 2012 beteiligte die Stadt Düsseldorf die zuständigen Ämter und weitere Stellen an einer konkreten Entwurfsplanung für den beantragten radverkehrlichen Lückenschluss. In einem Anhörungstermin mit Vertretern der Städte Düsseldorf und Hilden, dem Landesbetrieb Straßenbau und dem ADFC Hilden im Dezember 2012 konnten sowohl die Bedenken des Landesbetriebs zur Temporeduzierung von 70 auf 50 km/h ausgeräumt als auch der Weg zu einer Schutzstreifen- bzw. Radfahrstreifenlösung freigemacht werden. Bis zu einer baulichen Verwirklichung sollte es dann aber noch weitere zweieinhalb Jahre dauern. Im November 2014 folgte der Bau einer Mittelinsel als Querungshilfe in Richtung Waldweg Benrather Forst. Ab Juli 2015 hatten die Radfahrer endlich freie Fahrt. Ende August 2015 verschwanden auch die seitlichen Leitplanken auf Düsseldorfer Seite. Was seitdem noch fehlte, war die Entfernung der seitlichen Leitplanken auf Hildener Seite, die den Autofahrern trotz Tempo-50-Begrenzung eine Schnellstraße vorgaukeln.